Rollenspiel zu Weihnachten: Josefs Träume

Kleines Rollenspiel zu Weihnachten: Josefs Träume

Personen: Josef, Engel des Herrn (weiß gekleidet mit Flügeln), Sprecher in biblischem Gewand, drei Weise aus dem Morgenland, Maria und Jesus (Puppe)

Kulisse: In der Mitte der Bühne liegt Josef gut sichtbar in Rückenlage auf einer schmalen Trage (oder zum Bett umfunktionierter Tisch ausreichender Länge) und schnarcht herzhaft. Fröhliche weihnachtliche Instrumentalmusik erschallt. Der Sprecher tritt bedächtig auf und bleibt seitlich vor dem schlafenden Josef stehen. Die Musik verklingt.

Sprecher: Herzlich willkommen an diesem schönen Abend! Ist das nicht eine wundervolle Nacht? Sie scheint regelrecht zum Träumen gemacht. So ungefähr muss es auch damals gewesen sein, als der Engel des Herrn zum ersten Mal im Traum zu Josef sprach. Es war vor über 2000 Jahren, als dieser junge Mann aus Nazareth gerade vor der Entscheidung stand, seine Verlobung mit Maria aufzulösen, weil diese schwanger war. Und zwar nicht von ihm. Woher auch sollte er wissen, dass Gott da ein Wunder getan und diesen Jungen in sie hineingelegt hatte, wenn Gott es ihm nicht selbst erklärte? Und genau darum erschien ihm Gott eines nachts im Traum – als Engel des Herrn.
Engel des Herrn (kommt auf die Bühne und bleibt hinter Josefs Bett stehen, so dass er in Richtung des Publikums schaut. Er rüttelt leicht am Bettzeug. Josef zuckt und hört auf zu schnarchen.): Josef, du Sohn Davids, fürchte dich nicht, Maria, deine Verlobte, zu dir zu nehmen. Denn das in ihr geboren ist, das ist von dem Heiligen Geist. Sie wird einen Sohn zur Welt bringen, dessen Namen sollst du Jesus heißen. Denn er wird sein Volk frei machen von ihren Sünden. Das ist aber alles geschehen, auf dass erfüllt würde, was der Herr durch den Propheten gesagt hat, der da spricht:“Siehe, eine Jungfrau wird schwanger sein und einen Sohn gebären, und sie werden seinen Namen Immanuel heißen“, das ist verdolmetscht: Gott mit uns. (Engel des Herrn tritt etwas zurück. Josef setzt sich auf die Bettkante und reibt sich die Augen.)
Sprecher: Als nun Josef vom Schlaf erwachte, tat er, wie ihm des Herrn Engel befohlen hatte, und nahm Maria zu sich. Er trat ihr jedoch nicht zu nahe, bis sie ihren ersten Sohn gebar und hieß seinen Namen Jesus. (Maria kommt mit Jesus im Arm auf die Bühne und legt es kurz in Josefs Arm. Dieser schaukelt es liebevoll und gibt es ihr zurück. Josef legt sich wieder hin und fängt leise an zu schnarchen. Maria setzt sich mit Jesus ans Fußende des Bettes und spielt mit ihm.) Bald darauf sahen weise Männer aus dem Morgenland den Stern eines Königs am Himmel und folgten seinem Lichtschein nach, um den neugeborenen König zu sehen. (Am Rande der Bühne erscheinen die Weisen, setzen sich auf den Boden und dösen ein.) Der Stern führte sie ins Land Israel und dort fragten sie den amtierenden König Herodes, wo der neugeborene König zu finden sei. Herodes wollte lieber selber König sein und den kleinen Jungen umbringen lassen. Doch als die Weisen Jesus angebetet und beschenkt hatten, sprach Gott auch zu ihnen im Traum.
Engel des Herrn (bleibt neben den schlafenden Weisen stehen): Kehrt nicht zurück zu Herodes und sagt ihm nicht, wo das Baby ist. Sonst bringt ihr das Kind in Gefahr. Nehmt einen anderen Weg nach Hause. (Die Weisen wachen auf, reiben sich die Augen und verlassen die Bühne. Der Engel kehrt zurück zu Josef.)
Sprecher: Dann warnte Gott auch Josef vor dem König Herodes.
Engel des Herrn (rüttelt leicht am Bettzeug. Josef zuckt und hört auf zu schnarchen.): Stehe auf und nimm das Kindlein und seine Mutter zu dir, flieh nach Ägyptenland und bleibe da, bis ich dir etwas anderes sage. Denn es ist vorhanden, dass Herodes das Kindlein sucht. (Engel des Herrn tritt etwas zurück. Josef setzt sich auf die Bettkante und reibt sich die Augen. Geht mit Maria und dem Kind etwas auf der Bühne im Kreis.)
Sprecher: Ja, es war wirklich erstaunlich. Gott sprach im Traum zu den Menschen und sie wachten auf und waren so beeindruckt, dass sie direkt gehorchten. Josef stand auf und nahm das Kind und seine Mutter zu sich in der Nacht und entwich nach Ägyptenland. Er blieb da bis nach dem Tod des Herodes, auf dass erfüllt würde, was der Herr durch den Propheten gesagt hat, der da spricht: „Aus Ägypten habe ich meinen Sohn gerufen.“ (Josef legt sich wieder hin und fängt leise an zu schnarchen. Maria setzt sich mit Jesus ans Fußende des Bettes.) Doch das war noch nicht alles. Als Herodes schließlich gestorben war, da erschien der Engel des Herrn nochmals dem Josef im Traum, diesmal in Ägyptenland.
Engel des Herrn (rüttelt leicht am Bettzeug. Josef zuckt und hört auf zu schnarchen.): Stehe auf und nimm das Kindlein und seine Mutter zu dir und zieh hin in das Land Israel. Sie sind gestorben, die dem Kinde nach dem Leben standen. (Engel des Herrn tritt etwas zurück. Josef setzt sich auf die Bettkante und reibt sich die Augen. Gestikuliert mit Maria zu gehen.)
Sprecher: So stand er auf und nahm das Kindlein und sein Mutter zu sich und kam in das Land Israel. Da er aber hörte, dass Archelaus im jüdischen Lande König war anstatt seines Vaters Herodes, fürchtete er sich, dahin zu kommen. Und im Traum empfing er einen weiteren Befehl von Gott und zog in die Örter des galiläischen Landes und kam und wohnte in der Stadt, die da heißt Nazareth, auf das erfüllt würde, was da gesagt ist durch die Propheten: Er soll Nazarener heißen. (Sprecher geht zu Maria und nimmt ihr das Kind aus dem Arm.) Was für ein süßes Kind! Und diese Geschichte war kein Traum, es lebte wirklich! Der Sohn Gottes, ein großer König! Was hatte der Engel des Herrn über ihn gesagt? Er würde sein Volk frei machen von ihren Sünden. Sein Volk, diejenigen, die ihm nachfolgten, konnten bei Jesus Vergebung im Gebet erhalten. Einen Platz bei ihm im Himmel und seine Hilfe schon hier auf Erden. Noch immer gilt diese Botschaft für uns Menschen. Wenn Gott sprach, gingen die Leute immer los. Brechen auch Sie, brecht auch Ihr heute auf! Treten Sie ein in die Nachfolge des Sohnes Gottes. Dies ist der wahre Sinn von Weihnachten, der wirkliche Grund zum Feiern, ob für Klein oder Groß. Damit allen Gottes Segen und ein frohes Fest! (Sprecher hebt das Kind hoch, Josef und Maria stehen auf. Josef legt den Arm um Marias Schulter. Eingangsmusik erschallt nochmals. Die Weisen und der Engel des Herrn treten hinzu und verbeugen sich.)

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Dieses Rollenspiel wurde von christlicheperlen verfasst und darf für nicht kommerzielle Zwecke vervielfältigt werden. Hier das Anspiel als PDF.

Die biblische Geschichte ist nachzulesen in Matthäus 1, 18 – Matthäus 2, 23 .

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2 Kommentare (+deinen hinzufügen?)

  1. Anonymous
    Dez 08, 2016 @ 11:44:43

    Prima Idee, einmal die Weihnachtsgeschichte nach Matthäus mit der Begleitung Gottes durch Träume zu beleuchten!

    Besonders angetan hat mich die Kürze, die unkomplizierten Requisiten und daß Du Dich ganz auf die Szene konzentriert hast.
    Das bietet viel Raum für aktuelle
    Auslegungen, z.B.: Gott begleitet das heilige Paar und ihr Kind auf der Flucht,
    geleitet durch einen Engel. Könnte es nicht sein, daß Menschen sich auf die
    Flucht aus einem Kriegsgebiet machen, weil sie der Weisung eines göttlichen Traumes folgen? Oder: Schlafende Könige: Könnte es nicht sein, daß viele politisch
    Verantwortliche in Europa schlafen, z.B., wenn sie nur an sich selbst, an ihr eigenes
    Land etc. denken und vergessen, daß wir als Menschen nur gemeinsam unterwegs sein können und immer wieder auf Hilfen von „oben“ und neben uns
    angewiesen sind?

    Vermutlich werde ich dieses Anspiel am Heiligen Abend im Pfarrsprengel Mittenwalde bei Berlin aufführen. Dort hatte Paul Gerhardt („Geh aus mein Herz“)
    seine erste Pfarrstelle.

    Vielen Dank für Deine Mühen mit dieser Seite. Sie mögen Dir auch immer wieder viel Freude bereiten und zum Segen werden!

    Frohe Weihnachten,
    Roland Seidel (pastor.seidel@alice.de)

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    • christlicheperlen
      Dez 08, 2016 @ 21:25:49

      Hallo,

      und herzlichen Dank für den freundlichen Kommentar! Das freut mich aber sehr, dass das Anspiel gebraucht werden kann und noch dazu in einer so würdevollen Gemeinde! Paul Gerhards Texte haben mir viel gegeben.
      Danke auch für Ihre wertvollen Gedanken zum Thema Weisung in Träumen und vernachlässigen unserer Pflichten den anderen gegenüber. Möge Gott uns allen mehr das Herz öffnen, auf ihn und unsere Mitmenschen zu achten!!!

      Herzlichen Gruß, viel Segen für Sie und Ihre Feierlichkeiten!

      Tina

      P. S.: Freude mit meiner Seite? Die habe ich! Ja, sogar Spaß und Genuss! 🙂

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