Osterrollenspiel: Fragen an Jesus

Osterrollenspiel: Fragen an Jesus

Alle Personen im biblischen Gewand: gefesselter Jesus, zwei bewaffnete Soldaten, Hohepriester Kaiphas, Landpfleger Pilatus, Zeuge 1, Zeuge 2, Sprecher

Einige Zuschauer werden vorab gebeten, an einer bestimmten Schlussstelle in Jubel und Pfiffe auszubrechen.

Punktförmige Aufkleber für die inneren und äußeren Handflächen und Füße Jesu liegen im Nachbarraum bereit.

Kulisse: Zwei verschiedene Thronsessel: einer steht etwas rechts und einer etwas links auf der Bühne. Der eine ist für den Hohepriester Kaiphas und der andere für den Landpfleger Pilatus. Neben dem Thron von Pilatus steht noch eine Säule / ein Ständer mit einer Wasserschüssel und einem Handtuch. Orientalische Instrumentalmusik erklingt. Kaiphas kommt auf die Bühne und setzt sich auf seinen Thron. Der Sprecher tritt gleichzeitig auf, bleibt aber in der Bühnenmitte vor dem Publikum stehen. Die Musik verklingt.

Sprecher: Herzlich willkommen an diesem Ostermorgen. Wir denken heute an die Ereignisse vor etwa 2000 Jahren, als der gefeierte Prediger Jesus von eifersüchtigen Priestern festgenommen wurde. Berühmt war Jesus zum einen wegen der vielen Wunder und Krankenheilungen, die er vollbrachte. Menschen aus dem ganzen Land eilten zu ihm, um sich von ihm heilen zu lassen und er machte sie alle gesund. Aber auch für seine Predigten war er weithin bekannt. Wo er auftauchte, kamen Menschenmassen, um ihn zu hören. Er war unglaublich wortgewandt und dabei von einer speziellen Aura umgeben. Außerdem war er mutig und unbestechlich. So sagte er den Priestern des Tempels von Jerusalem mitten in der Öffentlichkeit, dass sie geldgierig und auf Ruhm aus waren. Kein Wunder, dass die Priester ihn eines Tages in einer stillen Stunde festnehmen ließen, um ihn verschwinden zu lassen. Jesus wurde vor den Hohepriester Kaiphas geführt, der nur einen Vorwurf suchte, ihn umzubringen. (Der Sprecher tritt etwas zur Seite, bleibt aber auf der Bühne. Jesus wird von zwei Soldaten hereingeführt. Zu dritt bleiben sie vor Kaiphas stehen.)
Kaiphas: Na endlich haben wir dich mal alleine, großer Prediger Jesus! Darauf haben wir nur gewartet. Jetzt ist Schluss mit deinen wichtigtuerischen Reden. Du bist angeklagt und wir haben eine Menge Zeugen.
Sprecher (kommt nochmals kurz vor): Nun trat ein Zeuge nach dem anderen auf. Doch sie widersprachen sich alle. Zuletzt kamen noch zwei Zeugen, die erzählten eine weitere Lüge. Aber auch die Aussage dieser beiden stimmte noch nicht überein. (Zwei schurkisch aussehende Zeugen treten auf. Einer von ihnen ergreift das Wort.)
Zeuge 1: Wir haben gehört, dass Jesus sagte: Ich will den Tempel, der mit Händen gemacht ist, abbrechen und in drei Tagen einen anderen bauen, der nicht mit Händen gemacht wurde.
Kaiphas (steht auf): Antwortest du nichts zu dem, was diese Männer gegen dich vorbringen? (Jesus schweigt still.) Ich beschwöre dich bei dem lebendigen Gott, dass du uns sagst, ob du Christus bist, der Sohn Gottes.
Jesus: Du sagst es. Ich bin’s. Doch ich sage euch: Von nun an werdet ihr mich sehen sitzen zur Rechten der Kraft Gottes und kommen in den Wolken des Himmels.
Kaiphas (zerreißt wütend seine Kleider): Er hat Gott gelästert! Was brauchen wir weitere Aussagen? Siehe, jetzt habt ihr seine Gotteslästerung gehört.Was urteilt ihr?
Zeuge 1 + Zeuge 2 (laut, aufgebracht) : Er ist des Todes schuldig!
Kaiphas: Wir gehen mit ihm zum römischen Landpfleger Pilatus, denn wir Juden dürfen niemanden umbringen. Der soll das Todesurteil fällen. (Winkt den Soldaten.) Führt ihn ab! (Kaiphas geht vor den Soldaten her. Diese führen Jesus um die Bühne und bleiben vor dem anderen Thron stehen. Nun kommt Pilatus auf die Bühne und setzt sich auf seinen Thron. Währenddessen tritt der Sprecher in die Mitte der Bühne.)
Sprecher (zum Publikum): Ihr habt es selbst gehört. Jesus hat es deutlich gesagt: er ist Gottes Sohn. Ganz Israel wartet auf diesen verheißenen Retter, den viele Propheten schon vor langer Zeit angekündigt haben. Man kann ihre Worte im Alten Testament der Bibel nachlesen. Niemand stirbt für eine Lüge oder er ist ein Dummkopf. Wenn Jesus nicht Gottes Sohn wäre, hätte er seine Worte spätestens zurückgenommen, als er sah, dass man ihn daraufhin zum Tode verurteilte. Ich glaube ihm, dass er Gottes Sohn ist. Deshalb war es ihm auch möglich, die unzähligen Wunder und Heilungen zu vollbringen, die so viele Menschen miterlebt haben, sogar die Priester selbst. Niemand konnte seine Wundertaten leugnen, er hatte viel zu viele dafür vollbracht. Doch nun hat man Jesus zum römischen Landpfleger Pilatus geführt, dem Oberhaupt der Region. (Sprecher tritt zurück.)
Kaiphas: Geehrter Pontius Pilatus, Landpfleger des römischen Kaisers! Dieser Jesus hier wendet das Volk vom Kaiser ab und verbietet, ihm die Steuern zu zahlen. Außerdem sagt er, er sei ein König.
Pilatus (zu Jesus): Dein Volk und die Hohenpriester haben dich mir ausgeliefert. Was hast du getan?
Jesus: Mein Reich ist nicht von dieser Welt. Wäre mein Reich von dieser Welt, meine Diener würden kämpfen, dass ich den Juden nicht übergeben würde. Aber mein Reich ist nicht von hier.
Pilatus: So bist du dennoch ein König?
Jesus: Du sagst es, ich bin ein König. Ich bin dazu geboren und in die Welt gekommen, dass ich für die Wahrheit zeugen soll. Wer aus der Wahrheit ist, der hört auf meine Stimme.
Pilatus: Was ist Wahrheit? (Dann zu Kaiphas und den Zeugen:) Ich finde keine Schuld an ihm.
Kaiphas: Wir haben ein Gesetz, und nach dem Gesetz soll er sterben. Denn er hat sich selbst zu Gottes Sohn gemacht.
Pilatus (Denkt etwas nach, reibt sich grübelnd das Kinn. Zu Jesus:) WOHER bist du? (Jesus schweigt. Pilatus zu ihm:) Redest du nicht mit mir? Weißt du nicht, dass ich Macht habe, dich zu kreuzigen, und Macht habe, dich freizulassen?
Jesus: Du hättest keine Macht über mich, wenn sie dir nicht von obenherab übertragen wäre. Darum, der mich dir übergeben hat, der hat noch mehr Sünde.
Pilatus (Steht auf und geht auf der Bühne auf und ab. Bleibt in der Mitte vor den Zuschauern stehen.): Hmmm. Die Juden sind jedenfalls nur eifersüchtig auf Jesus, weil er ihnen mit seiner Berühmtheit die Schau nimmt. Ich habe noch nie einen Menschen sagen hören, er sei Gottes Sohn, oder er sei ein König und sein Reich sei nicht von dieser Welt. Wenn das stimmt, will ich lieber nichts damit zu tun haben. Ich schicke ihn zum Landesfürst Herodes, der ist gerade in der Stadt. Soll der sich doch mit dem Fall herumschlagen. (Geht zurück zum Thron und setzt sich. Gestikuliert etwas in Richtung von Jesus und den Soldaten. Währenddessen tritt der Sprecher in den Vordergrund.)
Sprecher: Pilatus schickte Jesus somit zum Landesfürst Herodes und hoffte, damit sei die Sache für ihn erledigt. Doch der wortgewandte Jesus redete nichts mehr und so schickte Herodes ihn wieder zurück zu Pilatus.
Pilatus (zu Kaiphas und den Zeugen): Ihr habt diesen Menschen zu mir gebracht, weil er das Volk angeblich vom Kaiser abwenden soll. Ich habe ihn vor euch verhört und finde an ihm nichts, wofür ihr ihn beschuldigt. Herodes auch nicht, denn ich habe euch zu ihm gesandt, und man hat nichts über Jesus gesagt, das des Todes wert sei. Darum will ich ihn schlagen lassen und dann wieder freigeben.
Zeuge 2: Lässt du diesen Mann frei, so bist du nicht des Kaisers Freund. Denn wer sich zum König macht wie Jesus, der ist gegen den Kaiser. Kreuzige ihn!
Kaiphas und Zeuge 1 (stimmen mit ein): Kreuzige ihn! Kreuzige ihn!
Pilatus: Das kann ich mir wohl schlecht nachsagen lassen, dass ich gegen meinen Kaiser bin und womöglich einen Juden König werden lasse. Und nun machen die Juden noch so viel Lärm und Aufruhr, dass bald ein Tumult ausbricht. (Zu Kaiphas und den Zeugen:) Nun, dann kreuzigt ihn eben. Ich bin unschuldig an dem Blut dieses Gerechten, sehet ihr zu, wie ihr damit klar kommt! (Steht auf, wäscht sich die Hände in der Schüssel mit Wasser und trocknet sie ab. Winkt dann den Soldaten zu gehen. Diese führen Jesus von der Bühne in den Nachbarraum, wo er von den Fesseln befreit wird und sich die Punkte an Hände und Füße klebt. Kaiphas folgt ihnen. Pilatus geht in die andere Richtung ab.)
Sprecher: So wurde Jesus gekreuzigt und starb. Seine vielen Jünger verstanden die Welt nicht mehr. Der Mann der unzähligen Wunder ließ dies einfach über sich ergehen. Warum war er nicht vorher geflohen? War es doch wahr, was die Bibel sagte, dass er, der Sohn Gottes mit seinem Leben für die Sünde der Menschen bezahlen würde, damit sie einmal zu ihm in den Himmel kommen konnten? Dies sollte für all die gelten, die ihn ehrlich für sich um Vergebung bitten würden. Nun hatte man ihn in ein Grab gelegt. Doch nach drei Tagen gab es ein großes Erdbeben und Jesus stand von den Toten auf. Endlich wieder ein Wunder! (Musik erklingt. Jesus kommt frei herein. Inzwischen hat er die sichtbaren Punkte innen und außen an den Hand- und Fußflächen. Er hebt fröhlich triumphierend die Arme und winkt dem Publikum zu. Jetzt brechen die Zuschauer in Jubel und Pfiffe aus. Jesus geht so etwas auf der Bühne auf und ab. Die Musik wird leiser. Der Sprecher fährt fort:) Jesus erschien seinen Jüngern dann noch mehrmals. Die haben sich vielleicht gefreut! Doch nach 40 Tagen kam seine Himmelfahrt, als Jesus vor den Jüngern in der Luft verschwand. (Jesus winkt freundlich, geht wieder ab.) Nun sitzt Jesus neben Gott im Himmel und hört die Gebete seiner Nachfolger weltweit gleichzeitig. Das ist kein Problem für den Sohn Gottes. Doch eines Tages wird er wieder zur Erde kommen. Mögen viele Menschen bereit sein, ihn dann zu empfangen! Mögen sie ihm ihre Schuld gebracht und seine Vergebung erhalten haben. Dafür starb er tatsächlich am Kreuz, dafür gab es Ostern: damit wir einmal für immer bei ihm sein können. In diesem Sinne: frohe Ostertage! (Der Sprecher verbeugt sich. Die Musik erklingt nochmals. Die anderen Darsteller kommen ebenfalls auf die Bühne und werden mit Applaus empfangen, Jesus zuletzt alleine. Alle Schauspieler fassen sich an der Hand, verbeugen sich und gehen dann ab.)

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Das Rollenspiel von Christliche Perlen darf für nicht kommerzielle Zwecke vervielfältigt werden. Hier das Anspiel als PDF. Bibelstellen wurden auszugsweise aus der revidierten Lutherübersetzung von 1912 entnommen: aus Matthäus 26, 57 – 27, 26 und aus Markus 14, 53 – 15, 15 sowie aus Lukas 22, 66 – 23, 25 und aus Johannes 18, 28 – 19, 16.

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