Christliche Geschichten

Vom späteren König Georg VI. von England wird erzählt, dass er sich als junger Mann in die hübsche schottische Adelige Elisabeth verliebte. Doch als er um ihre Hand anhielt, wurde er abgewiesen. Elisabeth soll sich davor gefürchtet haben, „niemals mehr frei sein zu können, das zu denken, zu sagen oder zu tun, was sie für richtig hielt“. Der Prinz fragte seine Mutter um Rat. Er versicherte ihr, dass er nur Elisabeth und sonst keine liebe. „Dann gibt es nur eins: Geh wieder hin und frag sie noch einmal“, antwortete die Mutter. Doch auch die zweite Werbung endete mit einer Abweisung. Der Prinz aber ließ sich nicht beirren und machte einen dritten Versuch. Seine Beharrlichkeit machte großen Eindruck auf Elisabeth, und sie spürte, dass in ihrem Herzen eine Gegenliebe erwacht war, die sie nicht mehr leugnen konnte. Da gab sie ihm das Jawort und stand später als Königin ihrem Mann mit Mut und Tatkraft zur Seite. Echte, tiefe Liebe lässt sich nicht schnell abweisen. Doch wenn mehrfaches Werben immer deutlicher abgelehnt wird, würden weitere Versuche nur tiefen Unwillen hervorrufen.
Ein Bibelwort sagt, dass auch Gott an die Menschenherzen eine zwei- oder dreifache Werbung richtet (Hiob 33,29-30). Nun kommt es darauf an, dass jeder bereit ist, darin die Liebe Gottes zu erkennen, die ihn retten und segnen will. Gott ruft uns, Er appelliert an unsere Herzen, dass wir zu Ihm umkehren. Wer Ihn aber immer wieder unwillig abweist, der verhärtet sein Herz. Und dann läuft er Gefahr, sich selbst die Gelegenheit zu einer späteren Umkehr zu nehmen.

Beten – auch in der U-Bahn?

Eine Christin erzählt: Man kann überall beten. Ich habe zum Beispiel die Angewohnheit, in der U-Bahn zu beten, zuerst für all die Menschen um mich her, die mir zwar unbekannt sind, die Gott aber kennt. Dann, wenn die Fahrt länger ist, nehme ich auch etwas zum Lesen mit, meist eine Taschenbibel. So las ich eines Tages in meiner Bibel. Da sagte meine Platz-Nachbarin, eine elegante junge Frau: „Wenn Sie laut lesen würden, dann hätte ich auch etwas davon.“ Daraufhin las ich mein Kapitel hörbar zu Ende. Noch ein kurzes Gespräch, und ich musste aussteigen. So ließ Gott mich erleben, dass ich nicht die Einzige in der U-Bahn war, die Gemeinschaft mit dem Herrn Jesus Christus suchte! Auf der Hinfahrt hatte ich mich nämlich gefragt, ob es tatsächlich gar keine anderen Gebete in diesem Wagen gäbe. Natürlich hatte ich keine direkte Antwort erwartet. Aber auf dem Rückweg erlebte ich diese Ermunterung. Christen sagen oft, dass das Gebet das Atmen der Seele ist. Nun ist ja das Atmen ein lebensnotwendiger und selbsttätiger Vorgang, der sich ständig abspielt, wo wir uns auch befinden. Und wenn die Luft in der U-Bahn auch nicht immer die beste ist, so kann doch unsere Seele dort wie überall sonst die „Luft des Himmels“ atmen. Davon sollten wir mehr Gebrauch machen! „Derselbe Herr von allen ist reich für alle, die ihn anrufen, denn jeder, der irgend den Namen des Herrn anruft, wird errettet werden.“ (Die Bibel: Aus Römer 10,12-13)

Der Engländer Erwin Barnes ist 19 Jahre alt, als er sich Ende 1944 zur englischen Luftwaffe meldet. Am Abend des 7. März 1945 hebt seine Einheit ab, um einen Angriff auf Hamburg zu fliegen. Beim Anflug wird die Maschine getroffen, drei der vier Motoren fangen Feuer – doch dem Piloten gelingt eine Notlandung in der Dunkelheit, irgendwo in der Nordsee. Der Aufprall ist heftig, doch das Flugzeug bricht nicht auseinander. Es geht aber auch nicht unter, es ist auf einer Art Sandbank im Mündungsgebiet der Weser notgelandet. Am Morgen kommt die Flut, das Wasser steigt und die Maschine läuft voll. Da hält ein Boot auf sie zu – ein Seenotrettungskreuzer. Doch Barnes will sich nicht von den Deutschen retten lassen. Er weigert sich, in das rettende Boot umzusteigen. Lieber will er untergehen. Schließlich – den Tod vor Augen – willigt er ein, ergreift die helfenden Hände, geht an Bord und ist gerettet. Wenige Wochen später ist der Krieg beendet, und Barnes kehrt nach England zurück. Seine tiefe Abneigung gegen den Feind war verständlich. Doch die Seenotretter kamen, um ihn zu retten. Was musste er tun? Er musste seine Abneigung beiseiteschieben und die rettenden Hände ergreifen. Manche Menschen verhalten sich Gott gegenüber ähnlich. Sie betrachten Ihn als ihren Feind, sie meinen, Er wolle ihnen schaden, ihnen Böses tun. Doch Gott möchte sie retten! Er kann es aber nur, wenn sie sich von Ihm retten lassen. Denn Gott zwingt keinen! Bei Ihm im Himmel werden einmal nur solche sein, die bereit waren, sich retten zu lassen. Auch heute streckt Gott seine Hände noch aus. Denn Er möchte retten – auch Sie! Der Engländer Erwin Barnes ist nach dem Abschuss seines Flugzeugs von deutschen Seenotrettern gerettet worden. Er kehrt nach England zurück – doch er kann seine Retter nicht vergessen. Immer wieder sieht er ihre helfenden Hände, die nach ihm greifen. Er denkt über seine feindselige Haltung nach. Und im Lauf der Zeit wird aus seinen Zweifeln die Gewissheit, dass er ihnen Unrecht getan hat. Barnes fasst den Entschluss, sich zu entschuldigen – obwohl mehr als 60 Jahre seit seiner Rettung vergangen sind. Er macht sich auf, fährt nach Bremerhaven, findet im Hafen die Seenotrettungsstation. Und dann bekennt er vor den ihm fremden Männern: „Ich habe euch als meine Feinde angesehen. Ich möchte mich entschuldigen. Erst heute kann ich würdigen, was ihr getan habt. Ich möchte mich bei euch bedanken.“ 60 Jahre ist sein Gewissen belastet, doch dann macht er sich auf …, bekennt …, und erfährt Versöhnung. – Wie viele Menschen sind in einer ähnlichen Situation wie er: Sie haben Schuld auf sich geladen: gegen Eltern, Freunde, Ehepartner oder Kinder. Doch im Gegensatz zu Mister Barnes bekennen sie es nicht! Wenn sie sich aber aufmachen und ihre Schuld bekennen würden, dann könnten auch sie Vergebung und Versöhnung durch Menschen erfahren. Mister Barnes hat auf sein Gewissen gehört, und das war gut. Wie gut wäre es, wenn Menschen das auch gegenüber Gott tun würden! Wenn sie Ihm offen eingestehen würden: „Wir haben gegen Dich gesündigt, wir haben Dich abgelehnt, Dich nicht gewollt!“ Dann könnte Gott ihnen ihre Schuld vergeben und ihnen Befreiung schenken. Sie würden den „Weg des Friedens“ kennenlernen. Glückselig der, dessen Übertretung vergeben, dessen Sünde zugedeckt ist! (Psalm 32,1)

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Die Geschichten wurden dem Onlinekalender “Die gute Saat” entnommen. In der guten Saat kann man jeden Tag einen kurzen Impuls zum Glauben lesen. Vielen Dank an den CSV-Verlag für die freundliche Genehmigung zur Veröffentlichung der Texte. Tipps zum Bibellesen.

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