Martin Luther und die Reformation

Woran du dein Herz hängst, das ist dein Gott.
Martin Luther
Reformation bedeutet Erneuerung oder Verbesserung. Am 31.10, an dem zufällig auch Halloween begangen wird, feiern viele Menschen jedes Jahr den Reformationstag. Zurück geht dieser Tag auf Martin Luther, der 1483 in Eisleben geboren wurde. Während seiner Zeit als Jurastudent geriet er auf dem Weg nach Erfurt in ein heftiges Gewitter und begann, um sein Leben zu fürchten. So rief er zur heiligen Anna, der Mutter Marias. Er versprach, ein Mönch zu werden, wenn er am Leben bliebe. Darauf brach er sein Studium gegen den Willen seines Vaters ab und trat ins Kloster ein. Zur damaligen Zeit gehörte der Ablasshandel zum Alltag. Demnach erhielten Priester große Geldsummen, um für Verstorbene zu beten und ihnen zu Erleichterung im Fegefeuer zu verhelfen. Dabei gab es in der Bibel keinerlei Aufforderung zu solch einer Praxis. Auch waren andere Bußübungen für begangene Sünden weit verbreitet. Obwohl Luther täglich solche ausführte, fand er keine Ruhe für sein Gewissen vor Gott. Die Ruhe kam erst völlig unerwartet beim Studium des Wortes Gottes in seinem Arbeitszimmer im Wittenberger Augustinerkloster. Während er dort in der Bibel vertieft war, stieß er auf den Vers in Römer 1,17: `Denn darin wird offenbart die Gerechtigkeit, die vor Gott gilt, welche kommt aus Glauben in Glauben; wie geschrieben steht (Habakuk 2,4): »Der Gerechte wird aus Glauben leben.«´ Martin erkannte nun, dass der Mensch allein durch den Glauben an Christus gerecht wird und nicht durch das Zahlen von Geld für Gebete oder durch andere von Priestern auferlegte Bußhandlungen. Luther, der seit 1512 auch Theologieprofessor war, verfasste einige Monate später 95 Thesen (Überzeugungen) gegen den Ablasshandel und schickte sie an einige Erzbischöfe sowie Bekannte. Mit den 95 Thesen war die Reformation in Gang gekommen. Obwohl Luther damals keine Abspaltung von der Katholischen Kirche beabsichtigte, kam es später dazu. Die evangelische Kirche entstand.
Legenden über Martin Luther
Es gibt eine Reihe von Überlieferungen über Martin Luther, die umstritten, bzw. möglicherweise nicht ausreichend belegt sind. Laut Luthers Freund Philipp Melanchthon soll Luther demnach am 31.10.1517 an der Kirche in Wittenberg seine 95 niedergeschriebenen Thesen befestigt haben. Dies galt lange als Legende. Im Jahre 2006 fand man jedoch eine Notiz von Luthers langjährigem Sekretär Georg Rörer, die die Erzählung des Thesenanschlags wieder als wahrscheinlich gelten ließ. Die Worte Rörers befanden sich auf der letzten Seite einer Lutherbibel von 1940, die er gemeinsam mit dem Reformator benutzte und lauteten: „Im Jahr 1517 am Vorabend von Allerheiligen sind in Wittenberg an den Türen der Kirchen die Thesen über den Ablass von Doktor Martin Luther vorgestellt worden.“ Die Veröffentlichung wissenschaftlicher Schriften zum Denkanstoß galt jedenfalls auch damals als normal.
Wegen seiner Kritik an den Praktiken der Kirche musste sich Luther schließlich vor dem Reichstag zu Worms verantworten. Dort wurde er aufgefordert, seine Aussagen gegen die Kirche zu widerrufen. Nach einem Tag Bedenkzeit und im Wissen, dass man ihn dafür zum Tode verurteilen könne, lehnte er mit der Begründung ab: „ … (Da) mein Gewissen in den Worten Gottes gefangen ist, ich kann und will nichts widerrufen, weil es gefährlich und unmöglich ist, etwas gegen das Gewissen zu tun. Gott helfe mir. Amen.“ Die oft zitierte Version „Hier stehe ich, ich kann nicht anders, Gott helfe mir, Amen.“, ist gleichfalls nicht hinreichend bewiesen.
Mutig war Luther also nach seiner Hinwendung zu Gott oftmals in seinem Leben. So soll Martin, der sich einst im Gewitter so gefürchtet hatte, später einmal gesagt haben: „Wenn ich wüsste, dass morgen die Welt unterginge, würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen.“ Zuzutrauen wäre es ihm.
Weitere Lebensstationen Luthers
Nach dem Reichtstag zu Worms wurde Luther als vogelfrei deklariert und war in akuter Lebensgefahr. Sein Fürsprecher Kurfürst Friedrich der Weise aus Sachsen ließ ihn auf die Wartburg bringen, wo er als Junker Jörg verkleidet später in nur 11 Wochen das Neue Testament aus dem Griechischen und Lateinischen übersetzte. Das Alte Testament folgte erst Jahre danach. Dazwischen baten ihn die Stadtväter Wittembergs wegen Tumulten um Hilfe, womit er wieder vermehrt in die Öffentlichkeit trat. Es gelang ihm auch, beruhigend auf die Bürger einzuwirken.
Im Juni 1525 heiratete er Katharina von Bora, eine aus einem Kloster entflohene Nonne. Mit den eigenen Kindern und etlichen Kindern verstorbener Verwandter sowie zahlreichen Gästen hatte diese bald umfassende Aufgaben, die sie treu erfüllte.
Martin Luther komponierte auch eine Reihe bedeutender Kirchenlieder, z.B. „Ein Feste Burg ist unser Gott“.
Im Jahre 1530 ließ der Prinz und spätere Kurfürst von Sachsen, Johann Friedrich der Großmütige, für Luther einen Siegelring mit der sogenannten Lutherrose erstellen, dessen Farben Luther eine besondere Bedeutung zusprach.

Obwohl Luther zahlreiche positive Veränderungen anstieß, sprach er sich leider im Laufe der Zeit auch für blutige Maßnahmen gegen aufständische Bauern, Hexen, Behinderte sowie für Gewalt gegen Juden aus. Erstaunlich ist, dass Luther angesichts seines bewegten Lebens eines natürlichen Todes starb. Im Januar 1546 reiste Luther nach Eisleben, um dort einen Streit der Grafen von Mansfeld zu schlichten. Dies war seine letzte Mission. Nachdem ihm die Vermittlung geglückt war, fand der herzkranke Luther in seinem Geburtsort Eisleben am 18. Februar 1546 sein Ende.
Der 31.10.1517, an dem Luther die Thesen an der Kirche in Wittenberg befestigt haben soll, gilt weiterhin als Beginn der Reformation. An diesem Tag wird jedoch heute auch Halloween gefeiert, was die Bedeutung des Reformationstages oft verdrängt und zudem ein furchterregendes Fest ist. Halloween hat keine christliche Tradition, seine Verbreitung erfolgt weitgehend durch kommerzielle Interessen. Es gibt jedoch genügend Alternativen, diesen Tag sinnvoll zu begehen. Eine davon ist das Gedenken an den Reformationstag.
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Die Frau soll dafür sorgen, dass ihr Mann
gern nach Hause kommt, und er soll dafür sorgen,
dass sie ihn nur ungern wieder gehen lässt.
Martin Luther

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➡ Ideen zu Luther für Kindermitarbeiter:
– Arbeitsblatt 1, Arbeitsblatt 2, Arbeitsblatt 3
– Kinder dürfen aus selbsttrocknendem Ton Lutherstatuen töpfern.
– Praktische Übung zum Ablass: Die Stufen zum Gemeindesaal auf Knien errutschen, dabei auf jeder Stufe ein Gebet sprechen.
– Luther Geschichte und Luther Programm
– Einen Apfelbaum pflanzen
– Ein Kind wird als Luther verkleidet und spielt eine Szene aus seinem Leben, z. B. Luther wird entführt.
– Einen Bibeleinband hübsch gestalten. Dafür selbst einen Vers mit mittelalterlicher Tinte und Feder schreiben, z.B. den für Luther so wichtigen Vers, dass der Mensch durch den Glauben an Christus gerecht wird und nicht durch Werke wie das Zahlen von Ablassgeldern für Sünde an die Kirche: »Der Gerechte wird aus Glauben leben.« Aus Römer 1,17.
– Ein Bild von Luther zerschneiden und puzzeln lassen
– Die 95 Thesen Luthers an eine Türe heften
– Rundgang durch den Ort als Mönche verkleidet mit selbstgebastelten Plakaten „Reformation ja, Halloween nein!“ Dabei nicht Süßes fordern gehen, sondern losziehen, es zu verteilen.
– Bilder für eine Collage
– Hier in der Mitte findet man einen Stationenlauf für Kinder, darunter ein Anspiel zu Luther.
– Bilder und Informationen für eine Andacht
– Umfangreiche Vorschlagsmappe